25. Juni 2020 5 Minuten Lesezeit E-Learning
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Unter Blended Learning (hybrides Lernen) versteht man die Kombination aus virtuellen (E-Learning) und nicht-virtuellen (Präsenztraining) Lerneinheiten. Es vereint somit unterschiedliche Methoden und Medien – vom Web-based Training über Erklärfilme, Lehrvideos und Learning Nuggets bis hin zu Workshops und Präsenzschulungen. Blended Learning verbindet damit die Vorteile von E-Learning mit den Vorteilen von traditionellen Präsenztrainings und vermeidet gleichzeitig die Nachteile, die die jeweiligen Methoden und Settings mit sich bringen können.
Aus dem Schulunterricht kennen wir es alle noch so: Die Lerninhalte werden zuerst im Unterricht vom Lehrenden vermittelt, woraufhin zu Hause die Hausaufgaben gemacht und die Lerninhalte nochmal eigenständig geübt werden.
Dem Blended Learning liegt das Modell „Flipped Classroom“ (oder auch „Flipped Learning“) zu Grunde. Wie der Name schon andeutet, dreht es das Prinzip, das wir alle noch kennen, um: Beim Flipped Learning werden die Grundlagen zuerst mittels Online Training vermittelt, woraufhin das Gelernte im Präsenztraining geübt und reflektiert wird. Das hat den Vorteil, dass sich die Lernenden erst einmal selber mit den Lerninhalten auseinandersetzen können – und zwar wann und wo sie wollen und in ihrem eigenen Tempo. Im Präsenztraining verfügen die Lernenden in der Regel dann über denselben Wissensstand, so dass der Fokus voll und ganz auf übungsintensiven bzw. verhaltensorientierten Themen liegen kann, die beispielsweise mit Interaktionen und Rollenspielen geübt werden können.
Außerdem können Lerninhalte, die den Lernenden beim E-Learning ggf. Probleme bereitet haben oder die besonders relevant sind, tiefergehend behandelt und Fragen direkt mit dem Lehrpersonal geklärt werden.
Immer mehr Hochschulen, Ausbildungsstätten und Schulen nutzen Blended Learning als festen Bestandteil ihres Lehrkonzepts. Doch auch bzw. vor allem im beruflichen Kontext eignet sich Blended Learning hervorragend zur Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden, da sich die selbstgesteuerten Online Trainingseinheiten optimal in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Einer der größten Trends in diesem Kontext ist Micro Learning. Kurze, knackige Lerneinheiten unterbrechen die sogenannte „Vergessenskurve“ und sorgen für eine permanente und nachhaltige Wissensvertiefung.
Natürlich hängt es stark vom Thema ab, ob sich ein Online Training zur Vermittlung der Grundlagen eignet. Bei Schulungen mit faktenorientierten Lernzielen („Der Lernende kann die Inhalte wie vorgegeben wiedergeben“) bieten sich E-Learning Einheiten an – zum Beispiel bei regulatorischen Trainings wie zu Datensicherheit oder Compliance-Themen.
Warum Blended Learning? Durch die sinnvolle Verzahnung von E-Learning und Präsenztraining vereint Blended Learning die Vorteile beider Methoden. Im Folgenden stellen wir diese kurz dar.
Blended Learning spricht alle Lerntypen an und jeder Lernende kann die für ihn optimale Lernmethode wählen. Online Trainings können verschiedenste Arten von Lernformaten beinhalten – von Video über Quizzes, Interaktionen und Podcasts bis hin zu Webinaren. Auch der direkte Kontakt zum Lehrpersonal kann über Online Trainings ermöglicht werden: Bei der tutoriellen Begleitung steht das Lehrpersonal im Online Training zur Unterstützung zur Verfügung, zum Beispiel in Chats oder Virtual Classrooms. In Präsenztrainings stehen dann Interaktionen zwischen den Lernenden und der persönliche Austausch mit dem Lehrpersonal im Vordergrund, z.B. in Gruppenarbeiten, Workshops oder Rollenspielen. So spricht Blended Learning alle Lerntypen an, was die Motivation und den Lernerfolg steigert.
Die E-Learning Einheiten eines Blended Learning Szenarios können orts- und zeitunabhängig absolviert werden. Die Teilnehmenden können lernen wann und so sie wollen – egal ob auf dem Smartphone im Zug auf dem Weg zum Termin oder am Desktop im Büro. Dadurch kann jeder die für sich optimalen Lernbedingungen wählen.
In der Präsenzphase verfügen die Lernenden bestenfalls über denselben Wissensstand, da alle vorher das Online Training absolviert haben. So werden Lernende im Präsenztraining weder über- noch unterfordert.
Für erfolgreiches Blended Learning ist der richtige Mix aus E-Learning und Präsenztrainings sowie aus unterschiedlichen Medien entscheidend. Doch wie findet man den optimalen Mix?
Wir haben eine Themen-/Modul-Matrix entwickelt, die uns bei der Gestaltung von Blended Learning Szenarien bzw. sogenannten Lernstrecken hilft. Eine Lernstrecke ist für uns eine Zusammenstellung unterschiedlichster Lerneinheiten, die wiederum verschiedene Trainingsmethoden umfassen können. Unsere Lernstrecken bedienen sich der Methoden des Blended Learnings, gehen jedoch noch darüber hinaus. Wie genau sich Lernstrecken von Blended Learning unterscheiden, wann sich welcher Mix zwischen Online Training und Präsenzschulung eignet und wie wir Blended Learning Szenarien bzw. Lernstrecken gestalten, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema „Lernstrecken“.
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Andreas Schatz, Key Account Manager und Berater
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