Digitale Produktschulungen

1. September 2020 6 Minuten Lesezeit E-LearningTipps & Tricks

Carsten Albus
Produktmanager E-Learning

Was Sie aus diesem Artikel mitnehmen:

  • Wann sich E-Learning bei Produktschulungen besonders eignet
  • Welche Vorteile Produktschulungen mittels E-Learning mit sich bringen
  • Wie andere Kunden Produkttrainings digital umsetzen

Einsatzszenarien digitaler Produkt- und Serviceschulungen

Ob Vertriebler, Kundenberater(innen), Service-Mitarbeitende oder externe Händler, die Ihre Produkte erklären und vertreiben sollen: für alle gilt, je besser sie die Produkte und Dienstleistungen Ihres Unternehmens kennen, desto besser können sie beraten und letztlich verkaufen. Daher spielen gerade für diese Zielgruppen regelmäßige Produktschulungen eine wichtige Rolle, damit sie immer auf dem neuesten Stand sind. Auch Mitarbeitende, die Ihr Produkt selbst anwenden – wie z.B. eine Maschine bedienen oder warten – müssen bestens über das Produkt Bescheid wissen und umfassend, oft mehrstufig, geschult werden.

Weitere Zielgruppen von Produktschulungen können das Produktmanagement, das Projektmanagement, die Forschung & Entwicklung, die Trainingsabteilung, der After-Sales oder auch die Endkunden selbst sein: Sie sehen, die Einsatzszenarien sind vielfältig und abhängig vom Produkt bzw. der Dienstleistung und der Branche.

Dass immer mehr Unternehmen bei Produktschulungen begleitend auf E-Learning setzen ist nichts Neues. Warum der Trend dahin geht und welche Vorteile E-Learning im Bereich der Produktschulungen mit sich bringt, zeigen wir im Folgenden auf.

Vorteile von Produktschulungen mittels E-Learning

Zeitliche und räumliche Unabhängigkeit

Gerade bei Mitarbeitenden, die viel unterwegs sind – was z.B. im Vertrieb und Vor-Ort-Service häufig der Fall ist – ist die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit von großem Vorteil. So kann jede(r) Mitarbeitende lernen, wann und wo er/sie will und die Lernzeiten optimal in den Arbeitsalltag integrieren.

Schnellere Verbreitung neuer Inhalte

Wissen kann mittels E-Learning schneller als über Präsenzschulungen an die Zielgruppen verteilt werden. Gerade bei Produkten, die stetig weiterentwickelt werden, bietet das einen großen Mehrwert und spart im Vergleich zu Präsenzschulungen Kosten, da nicht immer wieder Präsenztrainings organisiert – und budgetiert – werden müssen. Denn auch kleinere Produkt-Updates und Anpassungen sowie erweiterte Serviceangebote können mittels E-Learning schnell und unkompliziert an alle Zielgruppen kommuniziert werden. Gerade in der heutigen Zeit, in der sich Kunden selbst über verschiedenste (digitale) Quellen informieren können, ist das besonders wichtig, damit die Kunden nicht mehr wissen als z.B. der Verkäufer/die Verkäuferin.

Globaler Einsatz mit lokalen Anpassungsmöglichkeiten

Insbesondere bei dezentral organisierten Unternehmen und bei Unternehmen mit verschiedenen Standorten bringt E-Learning Vorteile mit sich. So lassen sich bspw. modular aufgesetzte, globale Schulungen in verschiedenen Sprachen schneller und kostengünstiger skalieren. Neben den Sprachvarianten können auch regionale Besonderheiten in ausreichendem Maß berücksichtigt werden.

Beliebig viele Lernende und Reproduzierbarkeit

Über digitale Produktschulungen können im Gegensatz zu Präsenztrainings sehr viele Personen gleichzeitig geschult werden – und das ohne Mehraufwand. Außerdem können beliebig viele Lernende das digitale Training absolvieren. Stellen Sie sich eine Produktschulung im Rahmen des Onboardings von Mitarbeitenden vor: Die Lernenden können die digitale Produktschulung direkt zum Start im Unternehmen absolvieren und es muss nicht jedes Mal, wenn neue Mitarbeitende anfangen, eine Präsenzschulung organisiert werden. E-Learning ermöglicht also Skaleneffekte und letztlich Kostenersparnisse.

Reporting-Möglichkeiten und Zertifikate

Auswertungsmöglichkeiten und die Vergabe von Zertifikaten ermöglichen es, die Lernerfolge zu messen und stellen somit sicher, dass die Funktionen und USPs der Produkte und Services wirklich auch die Lernenden erreichen.

Besondere Trainingsumgebungen

Digitale Produktschulungen können bestimmte Situationen simulieren, sodass Mitarbeitende nicht alles am echten Produkt durchführen müssen. Das spielt insbesondere bei gefährlichen oder schwer zugänglichen Umgebungen eine Rolle, wie z.B. im medizinischen Bereich oder beim Verhaltenstraining in Gefahrensituationen.

Verfügbarkeit und Standardisierte Qualität

Bei vielen Produkten sind Produkttrainer(innen) ein seltenes Gut und gerade bei immer wiederkehrenden Schulungen schwer zu bekommen (z.B. komplexe Produkte in der Medizintechnik, Arzneimittel, Maschinenbedienung …). Digitale Trainings entgehen durch den Skalierungseffekt diesem Problem und ermöglichen darüber hinaus auch grundsätzlich eine standardisierte Qualität – unbeeinflusst von den Rahmenbedingungen und der Tagesform.

Die Mischung macht’s: Blended Learning

Auch wenn in vielen Szenarien E-Learning klare Vorteile gegenüber Präsenztrainings bietet, werden auch in Zukunft Präsenzschulungen immer noch eine wichtige Rolle in der Aus- und Weiterbildung spielen. Zum Beispiel bei Schulungen, in denen Interaktionen und die direkte Kommunikation zwischen Menschen trainiert werden oder in denen die Lernenden die Bedienung einer Maschine am echten Objekt üben sollen. Im Investitionsgüterbereich werden Präsenzschulungen darüber hinaus häufig genutzt, um Begeisterung für ein Produkt zu wecken – denn begeisterte Mitarbeitende sorgen letztlich für kaufbereite Kunden. In beiden Fällen gewinnt aber auch Virtual Reality zunehmend an Bedeutung.

Fazit: Der richtige Mix macht’s. Nutzen Sie die Vorteile von Präsenz und ergänzen Sie digitale Lernformate dort, wo sie inhaltlich und organisatorisch am sinnvollsten sind. Diesen zweigleisigen Ansatz nennt man Blended Learning – also gemischtes Lernen.

Wir unterstützen Sie dabei, eine für Sie passende Weiterbildungsstrategie zu entwickeln und in einem ersten Grobkonzept Ihre Lerninhalte zu strukturieren. Unser Berater-Team ist gerne für Sie da!

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Kunden Cases: Beispiele für digitale Produktschulungen

Die Einsatzzwecke und Zielgruppen von Produkt- und Service-Schulungen sind wie Sie sehen vielfältig. Um Ihnen einen kleinen Einblick zu geben, stellen wir Ihnen im folgenden ein paar Beispielprojekte vor.

Fronius: Die Fronius WIG-Geräteserie

Händlerschulung

Die Fronius International GmbH ist weltweit in den Bereichen Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig. Fronius setzt für verschiedene Zwecke E-Learning Lösungen von youknow ein, u.a. für Händlerschulungen. In kurzen Lern-Nuggets wird den Händlern aufgezeigt, was WIG-Schweißen ist, wie es einzuordnen ist, wie es funktioniert, welche Vor- und Nachteile es hat und wo die Schwierigkeiten und Herausforderungen liegen. Am Ende soll der Händler seinen Kunden optimal beraten können. In folgenden Screens bekommen Sie einen Eindruck von den Lernmodulen.

Umicore: Zirkulationspumpe

Technische Schulung

Umicore, Hersteller von Abgaskatalysatoren, hat eine neue Maschine eingeführt – und zwar weltweit an allen Standorten. Daraufhin sollten Anlagenbediener, das Wartungspersonal sowie die Betriebs- und Produktionsleitung geschult werden, damit sie die Funktionsweise der neuen Maschine kennen. Um die Inhalte der Schulung möglichst anschaulich und realitätsnah zu gestalten, haben wir für Umicore einen Erklärfilm mit 3D-Elementen produziert. So sind die Bauteile der Zirkulationspumpe klar zu erkennen und der Bediener kann jeden Schritt sofort an der Maschine nachvollziehen, ohne eine Transferleistung erbringen zu müssen.

Case Study: Schulung zu "Hybridtechnik"

Wie ein technischer Prüfdienst Hybridtechnik unterschiedlichen Zielgruppen näherbringt

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